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„Die Freimaurer sind durch ihr gemeinsames Streben nach humanitärer Geisteshaltung miteinander verbunden; sie bilden keine Glaubensgemeinschaft. Sie sehen im Weltenbau, in allem Lebendigen und im sittlichen Bewusstsein des Menschen ein göttliches Wirken voll Weisheit, Stärke und Schönheit. Dieses alles verehren sie unter dem Sinnbild des Großen Baumeisters aller Welten.”

(Verfassung der GL A.F.u.A.M. v.D., Die freimaurerischen Grundsätze, Art. 3)



Die Auseinandersetzung mit immateriellen Werten ist Thema der Freimaurerei wie auch der Religionen. Gleichwohl befindet sich der Freimaurerbund nicht in einer Konkurrenzsituation zu den religiösen Glaubensgemeinschaften. Zwar kommt es durchaus vor, dass kirchenferne Männer in Freimaurerlogen ihr kultisches Bedürfnis erfüllt sehen. Freimaurerei ist jedoch an kein besonderes religiöses Bekenntnis gebunden; sie bezieht sich nicht auf besondere Lehren über Gott oder das Jenseits, sondern auf das diesseitige menschliche Handeln. Im Mittelpunkt der Freimaurerei steht der Mensch als Individuum und Teil der Menschheit, des Lebens und des „Weltenbaus“: Der Mensch, der gleichsam mit beiden Beinen fest auf dem Boden der diesseitigen Realitäten steht, nach der Entwicklung und Entfaltung seiner menschlichen Kräfte und Fähigkeiten strebt und sich dabei an einem „Licht“ orientiert, von dem er ahnt, dass es nicht von seiner begrenzten materiellen Existenz ausgeht.

Die Freimaurerei beruht auf einer religiösen Grundlage, insofern sie der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zur Transzendenz in ihrem Brauchtum sinnlichen Ausdruck gibt. Freimaurerei ist aber keine Religion, lehrt keine Religion und ist kein Ersatz für eine Religion. Sie dient vielmehr der Entwicklung einer ethischen Lebenshaltung und der Selbsterziehung hierzu. Dabei bedient sie sich einer sinnbildlichen Ausdrucks- und Darstellungsweise und ritueller Formen, ohne verbindliche Lehrsätze aufzustellen. Sie kennt keine Dogmen und lässt jeder individuellen Überzeugung Raum. Die Freimaurer haben keine gemeinsame Gottesvorstellung. Der konfessionell gebundene Freimaurer erfährt in der Loge keine Verachtung seines Glaubens und die enge Begegnung mit Andersdenkenden braucht ihn nicht zu verunsichern.

Um dies sicherzustellen, sind Diskussionen über konfessionelle Fragen in der Loge nicht gestattet. Freimaurerei will Menschen der verschiedensten Weltanschauungen und religiösen Überzeugungen im Bewusstsein verbindender Werte auf der Grundlage einer gemeinsamen Symbolsprache zusammenschließen. Die Zugehörigkeit zu einer Konfessionsgemeinschaft hindert die Mitgliedschaft im Freimaurerbund nicht.

Freimaurer achten Recht und Gesetz im Staate als Garanten einer Ordnung, welche das Recht aller Menschen gewährleistet, sich in Freiheit und Würde als Menschen zu entfalten. So sind Freimaurer in Deutschland als Bürger der freiheitlich-demokratischen Grundordnung des sozialen Rechtsstaates verpflichtet. Außerdem ergibt sich aus den sittlichen Grundsätzen der Bruderschaft, dass Rassismus, kultureller, religiöser oder nationaler Chauvinismus, das Schüren von Vorurteilen, Hass und Gewalt mit der Freimaurerei absolut unvereinbar sind. Über diese allgemeinen Grundsätze hinaus nehmen die Bruderschaft der Freimaurer, ihre Logen und Großlogen in politischen Auseinandersetzungen keine Stellung.

Um die Respektierung der individuellen politischen Überzeugungen wie des besonderen Glaubensbekenntnisses jedes einzelnen Bruders in der Begegnung mit anders denkenden Brüdern sicherzustellen, ist in den Logen die Diskussion über Parteipolitik ebenso wenig gestattet wie über konfessionelle Fragen.

Die grundlegenden Ideale, Ziele und Regeln der Freimaurerei sind bereits 1723 in den „Alten Pflichten“ niedergelegt worden.

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Die Alten Pflichten